Wer seinen Strombezug nicht anmeldet, landet in der teuren Grundversorgung. Wer rechtzeitig aktiv wird, kann mit wenigen Schritten Geld sparen. Dieser Beitrag erklärt, wie die Anmeldung funktioniert und worauf es dabei ankommt.
Nach einem Umzug kehrt allmählich Struktur in den Alltag ein – Adresse und Mietvertrag sind geregelt, das neue Zuhause nimmt Form an. Bevor jedoch alle organisatorischen Aufgaben als erledigt gelten können, ist ein wichtiger Punkt zu beachten: die Stromanmeldung. Denn ohne aktive Anmeldung erfolgt die Versorgung automatisch über die teure Grundversorgung.
Der Nachteil: Diese Tarife liegen häufig deutlich über dem Preisniveau frei wählbarer Angebote. Zahlreiche Haushalte zahlen daher Monat für Monat unnötig hohe Stromkosten, oftmals ohne es zu bemerken, allein weil die Anmeldung oder der Anbieterwechsel hinausgezögert wurde.
Hinzu kommt: Die Grundversorgung ist keine dauerhafte Lösung, sondern lediglich als Übergang gedacht. Sobald der Einzugstermin feststeht, empfiehlt es sich, frühzeitig einen passenden Stromtarif auszuwählen. Durch einen gezielten Vergleich lassen sich häufig mehrere hundert Euro im Jahr einsparen.
Neben den finanziellen Aspekten ist die Stromanmeldung auch aus rechtlicher Sicht verpflichtend. Gesetzlich ist vorgesehen, dass sich Haushalte nach einem Umzug beim zuständigen Energieversorger anmelden. Wird dies versäumt, kann es im Falle von Unstimmigkeiten zu Haftungsfragen oder Streitigkeiten über Verbrauchskosten kommen – insbesondere dann, wenn mehrere Personen an derselben Adresse gemeldet sind oder Unklarheiten über den Einzugszeitpunkt bestehen.
Darüber hinaus sind Verbraucher selbst dafür verantwortlich, dass der Stromverbrauch eindeutig zugeordnet werden kann. Ohne eine ordnungsgemäße Anmeldung fehlen wichtige Angaben wie Zählerstand, Einzugsdatum oder Vertragsbeginn. Dies kann zu fehlerhaften Abrechnungen, Versorgungslücken oder Nachzahlungen führen.
Idealerweise erfolgt die Stromanmeldung zwei bis sechs Wochen vor dem Einzug. In diesem Zeitraum bleibt ausreichend Zeit, um verschiedene Anbieter zu vergleichen, einen geeigneten Tarif auszuwählen und alle erforderlichen Unterlagen bereitzustellen. Viele Energieversorger belohnen eine frühzeitige Anmeldung zudem mit attraktiven Konditionen oder Wechselboni, die bei kurzfristigem Handeln oft entfallen.
Zwar ist eine Anmeldung auch kurz vor oder direkt nach dem Einzug noch möglich, allerdings besteht in solchen Fällen das Risiko eines automatischen Übergangs in die teure Grundversorgung. Wer rechtzeitig plant, sichert sich bessere Tarife und behält die volle Kontrolle – insbesondere bei einem Umzug in eine neu errichtete Immobilie, bei der zusätzlich ein Netzanschluss beantragt werden muss.
Sollte die Anmeldung nicht rechtzeitig erfolgt sein, wird der Haushalt in der Regel automatisch vom örtlichen Grundversorger beliefert. Ein Anbieterwechsel ist jederzeit möglich, sollte jedoch rasch erfolgen, um unnötige Ausgaben zu vermeiden.
Wichtig ist die sorgfältige Dokumentation des aktuellen Zählerstands sowie des genauen Einzugsdatums. Diese Angaben sind notwendig, um bei Bedarf einen rückwirkenden Vertragsabschluss mit einem Energieanbieter durchführen zu können. Zahlreiche Versorger ermöglichen eine nachträgliche Anmeldung mit Rückdatierung, sofern der Einzug nur wenige Tage oder Wochen zurückliegt. Auf diese Weise lässt sich auch im Nachhinein noch ein günstiger Tarif in Anspruch nehmen.
Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft dabei, die Stromanmeldung zu meistern:
Nicht jeder Energieversorger akzeptiert Kundinnen und Kunden mit negativer Bonität. In vielen Fällen wird vor Vertragsabschluss eine Schufa-Auskunft eingeholt, um das Zahlungsverhalten zu prüfen. Fällt diese negativ aus, kann der Antrag abgelehnt werden – doch es bestehen durchaus alternative Möglichkeiten. Einige Anbieter ermöglichen Tarife mit Vorkasse oder monatlicher Abschlagszahlung, bei denen keine Bonitätsprüfung erforderlich ist.
Gut zu wissen: Selbst bei Ablehnung durch einzelne Anbieter ist die Grundversorgung gesetzlich gewährleistet und sichert die Strombelieferung ab. Mit gezielter Recherche lassen sich in vielen Fällen dennoch faire und individuell geeignete Tarife finden.
Bei einem Umzug in einen Neubau ist häufig weder ein Stromanschluss vorhanden noch ein aktiver Zähler installiert. In diesem Fall muss zunächst ein Netzanschluss beim zuständigen Netzbetreiber beantragt werden. Erst nach erfolgreicher Einrichtung des Anschlusses ist der Abschluss eines Stromvertrags mit einem Anbieter möglich. Da dieser Vorgang in der Regel mehrere Wochen in Anspruch nimmt, ist eine frühzeitige Planung wichtig.
Es ist wichtig, den Zählpunkt und die Zählernummer rechtzeitig zu erhalten, da diese Angaben für eine korrekte Stromanmeldung erforderlich sind. Häufig übernehmen der Bauträger oder die zuständige Elektrofachkraft die Koordination mit dem Netzbetreiber. Sobald der Zähler aktiviert ist, kann die Stromanmeldung regulär erfolgen. Dadurch lässt sich direkt ein passender Tarif wählen, ohne dass eine vorübergehende Versorgung über den Grundversorger notwendig wird.
Gerade beim Neubau empfiehlt sich auch eine Photovoltaikanlage, mit der Haushalte ihren eigenen Strom produzieren. Ob sich das auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus: